ERFOLGSSTORY 2024: REFACTUM 

Wie seid Ihr auf Eure Idee gekommen? Was waren Eure Beweggründe?

In den Forschungslaboren der Technologie Initiative SmartFactory KL e.V. in Kaiserslautern haben wir (Jesko, Patrick und Keran), während unserer Promotionen die Idee für Refactum entwickelt. Als Team entdeckten wir eine gemeinsame Leidenschaft für die Optimierung von Fertigungsprozessen. Dabei setzten wir unseren Fokus seit 2017 auf die Themen "Shared Production" und "Manufacturing-as-a-Service", speziell im Bereich der spannenden Fertigung. Während unserer Zusammenarbeit stellten wir fest, dass wir alle auf derselben Wellenlänge sind und es formte sich langsam eine Vision, die weit über die akademischen Grenzen hinausging. In Gesprächen mit kleinen und mittelständischen Lohnfertigern identifizierten wir eine signifikante Marktlücke: Die Abwesenheit einer einfachen Methode, um aus Fertigungszeichnungen unmittelbar effiziente Fertigungsprozesse und darauf basierende Lieferketten abzuleiten. Diese Erkenntnis markierte den Beginn unserer Idee. Eine Idee, die den Grundstein für REFACTUM legte und uns auf den Weg brachte, die Industriewelt zu revolutionieren.

REFACTUM

Hattet Ihr (externe) Hilfe bei der Umsetzung Eurer Idee?

Die Idee ist vor allem im Rahmen zweier Dissertationen bei uns entstanden. Die Umsetzung der Idee bis zum Ideenwettbewerb ist daher vornehmlich durch uns entstanden. Bei der Weiterentwicklung unserer Vision nach dem Ideenwettbewerb spielte die Unterstützung durch ein breitgefächertes Netzwerk aber eine entscheidende Rolle. Wir haben viel Unterstützung durch die Gründungsszene in Kaiserslautern erhalten. Hier sind insbesondere das Gründungsbüro und das Business + Innovation Center Kaiserslautern mit seinen Mentoren, Coaches und Startup-Unterstützungsprogrammen zu nennen. Diese halfen uns, die Geschäfts- & Vertriebsstrategie sowie das Markteintrittskonzept zu schärfen.

Wie seid Ihr auf den Ideenwettbewerb aufmerksam geworden?

Auf den Ideenwettbewerb aufmerksam geworden sind wir durch LubisEDA, die im Jahr 2021 unter dem Namen Lubis Engine am Ideenwettbewerb teilgenommen und den ersten Platz belegt haben. Einer der Gründer von LubisEDA ist ein früherer Arbeitskollege von uns.

Habt Ihr im Zuge des Ideenwettbewerbs ein Netzwerk an Partnern / Sponsoren / Unterstützern gefunden?

Ja, durch den Ideenwettbewerb sind wir insbesondere mit dem Business + Innovation Center in Kaiserslautern (BIC) in Kontakt gekommen. Das BIC unterstützt uns seither mit Startup-Supportprogrammen und bietet uns ein großes Netzwerk an Business-Coaches und Unterstützern. Darüber hinaus haben sich weitere Kontakt in der Gründungsszene in Kaiserslautern ergeben, die über den Ideenwettbewerb auf uns und unsere Idee aufmerksam geworden sind.

Wie sahen die nächsten Schritte nach Eurem Gewinn beim Ideenwettbewerb aus?

Ein zentraler Fokus lag auf dem EXIST Forschungstransfer Antrag. Dieser Schritt wird uns nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch Zugang zu wichtigen Ressourcen und Netzwerken. Parallel dazu nahmen wir am 1,2,3 Go Businessplan Wettbewerb teil. Dieser Wettbewerb ist für uns eine hervorragende Gelegenheit gewesen, unseren Businessplan und unser Geschäftsmodell weiter zu schärfen. Aktuell intensivieren wir die Zusammenarbeit mit unseren Pilotkunden. Durch diese enge Zusammenarbeit können wir unser Produkt Feinabstimmen und sicherstellen, dass es den Anforderungen der Branche gerecht wird. Schließlich gilt es, den Produkt-Market-Fit zu validieren. Wir streben danach, unser Produkt so anzupassen, dass es nahtlos in die bestehenden Arbeitsabläufe unserer Kunden integriert werden kann und einen echten Mehrwert bietet.

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War die Auszeichnung ein Sprungbrett für Euch?

Den ersten Preis beim Ideenwettbewerb zu gewinnen, war für uns als Team ein großer Motivator. Die Validierung unsere Idee zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auch konnten wir durch den Ideenwettbewerb und den entstandenen Kontakt zum BIC, wertvolle Kontakte knüpfen. Wenn das kein Sprungbrett ist!

Würdet Ihr den Ideenwettbewerb weiterempfehlen?

Ja klar! In der frühen Phase seine Idee auf Papier zu bringen und jemand anderes verständlich erklären, worum es sich handelt, ist eine sehr wertvolle Erfahrung für jeden! Zudem gibt es eine erste Einschätzung, wo man sich selbst auf seiner Reise befindet.

Habt Ihr noch weitere Ideen umgesetzt oder konzentriert Ihr Euch auf die eine Idee?

Die Idee, die spannende Fertigung zu revolutionieren, hat sich bei uns festgesetzt. Auch wenn unser Plan mittlerweile etwas anders aussieht als 2022, verfolgen wir noch unsere Idee REFACTUM. In den nächsten Jahren steht noch einiges an, bis aus der Idee ein erfolgreiches Unternehmen werden kann.

Habt Ihr Euren beruflichen Werdegang auf die Idee ausgelegt? Ist die Arbeit an der Idee Euer Hauptaufgabengebiet oder arbeitet Ihr „nur“ nebenbei an der Idee?

Bis zum aktuellen Zeitpunkt arbeiten wir nebenbei an unserer Idee, da diese vor allem aus unseren Dissertationen entstanden ist. Um jedoch mehr Zeit in die Umsetzung unserer Idee stecken zu können und diese effizienter weiterentwickeln zu können, haben wir uns für eine Förderung im Rahmen des EXIST Forschungstransfers beworben und wollen aus der Idee ein tragfähiges Unternehmen entwickeln.

Wo seht Ihr Euch und Eure Idee in 5 Jahren?

Unsere Vision ist eine europaweit vernetzte, resiliente und effiziente Metallindustrie. Dazu müssen wir fertigende Unternehmen in die Lage versetzen, ihre Fertigungsfähigkeiten und ihr Expertenwissen digital zu nutzen. Wir helfen den Unternehmen, ihre individuellen Kernkompetenzen somit effektiv in eine Lieferkette einzubringen. In den ersten Jahren konzentrieren wir uns auf die Dreh- und Fräsindustrie. Bis wir in den nächsten Jahren verschiedene weitere Gewerke integrieren.

Schlusswort vom Refactum Team:

Der Ideenwettbewerb hat uns geholfen unsere Idee zu validieren und uns so motiviert weiter zu machen. Wir können jedem Start-up und Gründer empfehlen, hier frühzeitig mitzumachen, um sich wertvolles Feedback abzuholen.

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